
Die alarmierenden Zahlen im aktuellen EU-Klimabericht lassen nichts Neues erkennen – mindestens nicht für jene, bei denen das Thema Klimawandel trotz vieler neuer Herausforderungen, Unsicherheiten und Gefahren noch immer präsent bleibt. Im Südosten herrschten Dürren und extreme Hitzewellen, während der Westen unter schweren Überschwemmungen litt, und in den Gebirgen schmolzen die Gletscher rapide dahin. Das Jahr 2024 verzeichnete leider wiederum negative Rekorden in Europa.
Noch einmal zeigt sich, wie sehr der Kontinent unter den Auswirkungen des Klimawandels leidet. In den Alpentälern können wir bereits die Veränderungen beobachten, die durch den Rückgang der großen Gletscherspalten verursacht werden. Und wer auf Skifahren ausgeht, merkt, dass ohne künstlichen Schnee in den meisten Wintersportregionen die Sache schon lange nicht mehr funktioniert. Wenn jedoch weniger Schnee und Eisspalten vorhanden sind, fließen auch im Frühling weniger Süβgewässer die Flüsse hinunter.
Hier Überschwemmungen - Dort Hitzeleid
Die dramatischen Überschwemmungen im südlichen Spanien aus dem vergangenen Jahr sind immer noch präsent in den Köpfen, wo im November über 230 Menschen ihr Leben verloren. Davor hatte das osteuropäische Raum vom Juni bis zum September unter schweren Hitzewellen gelitten, häufig hintereinanderfolgend auftretend. In diesen Gebieten litt die Bevölkerung unter extremem Hitzestress aufgrund kontinuierlicher Sonneneinstrahlung sowie heißer, wenig erfrischender Nächte.
Also was fehlt noch, um den Weg zum Klimaschutz konsequent fortzusetzen? In Europa sowohl als auch hier in Deutschland wird dringend handlungswillige Maßnahmen erwartet. Der ursprünglich ehrgeizige Green Deal der Europäischen Union, das Programm für Umweltschutz und Klimawandel, hat sich jedoch inzwischen zu einem Clean Deal gewandelt – mit weniger Ambition im Bereich Nachhaltigkeit und deshalb eher bescheidenerem Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels.
Der "Clean Deal" zielt darauf ab, die Wirtschaft anzukurbeln und den Verbrauchern Lasten von der Schulter zu nehmen. Dabei hofft man auf führende Märkte im Bereich der umweltschonenden Industrien – wie zum Beispiel dem durch Wasserstoff hergestellten Stahlproduktionssektor. Obwohl das eine gute Idee klingt, bleibt es bisher nur Theorie, bis wir tatsächlich über grünen Wasserstoff verfügen können. Deshalb haben Umwelt- und Klimaschützer möglicherweise auch berechtigte Bedenken darüber, ob nachhaltige Standards weiterhin gewährleistet bleiben könnten.
Zumindest gibt es in Europa ebenfalls positive Fortschritte verzeichnet. Im Jahr 2024 wurden mehr erneuerbare Energien genutzt als jemals zuvor. Rund 45 Prozent der Energiebedarf entstammen hierbei Solarenergie, Windkraft sowie Wasserkraft.
Vieles an den Zielen ist unklar und verschwommen.
Genau wie bei dem Clean-Deal auf EU-Niveau hat der Klimaschutz im Koalitionsvertrag der zukünftigen Bundesregierung ebenfalls eine geringere Priorität als zuvor. Die vielen Ziele werden oft ungenauer beschrieben, und wenn es um den Klimaschutz geht, wird hauptsächlich über das "Wollen" und "Planen" diskutiert. Es bleibt daher abzuwarten, welche Absichten tatsächlich verwirklicht werden.
Das Wichtigste ist, dass die Koalition aus Schwarz und Rot sich bis 2045 an die Klimaneutralesellschaft bindet und gleichzeitig der Ausbau erneuerbarer Energiequellen wie Wind- und Solarenergie beschleunigt werden sollte. Zwar fällt das umstrittene Heizungslegislation weg, doch sollen Heizanlagen und Modernisierungprojekte dennoch unterstützt werden.
Außerdem plant die zukünftige Regierung, eine Menge Geld in die Erweiterung der öffentlichen Verkehrsnetze sowie in Elektrofahrzeuge zu investieren. Darüber hinaus sollen weitere hohe Beträge ins baufällige Eisenbahn Netz fließen, welches aus dem 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturenfond finanziert wird. All diese Maßnahmen tragen auch zum Klimaschutz bei und sind daher – neben anderen Gründen – sehr erwünscht.
Dies gilt jedoch weniger für die schwarz-rot gefassten Pläne zur Errichtung neuer Gaskraftwerke. Diese sollten angeblich in Krisensituationen aktiviert werden, obwohl die Nutzung von Speichersystemen wie Batterien, welche erneuerbare Energien wie Solarenergie und Windenergie speichern, umweltfreundlicher und kostengünstiger wären. Darüber hinaus stellt sich heraus, dass bei Verwendung von Erdgas das CO2 ebenfalls unter Tage abgespeichert werden müsste. Auch eine Steigerung der Pendlerermäßigung würde keinen Beitrag leisten, um die Emission von Treibhausgassen einzudämmen.
Dies ist jedoch entscheidend, um künftig Schaffungsjahre des Rekords für den Klimawandel zu verhindern. (Die Phrase "Klimawandel-Rekordjahre" wurde hier geändert aufgrund der Wiederholungsgefahr und zur Erhaltung von Diversität.)