
Kann Künstliche Intelligenz (KI) Schokoladen-Gestaltung übernehmen? In Melbourne ist die Antwort ein klares Ja – und das auf sehr innovative Art. Der chinesisch-italienische Chocolatier Alessandro Luppolo sorgte dieses Jahr für einen besonderen Osterschocker indem er digitale Werkzeuge hinzuzog. Zusammen mit den KI-Werkzeugen ChatGPT und Grok konzipierte er eine kosmische Reihe von eiformigen Raumschiffen, eines astronautenähnlichen Hasen sowie einer riesigen bonbonsüßen Mondattrappe.
„Ich habe mir vorgestellt, wie Schokolade aussehen würde, wenn sie von einem anderen Planeten käme“, schrieb Luppolo in einer E-Mail. „Mithilfe von KI-unterstütztem 3D-Design und Vakuumformen sind so das Space Egg, der Space Bunny und der Moon entstanden.“
Der in New York ausgebildete Chocolatier führt in einem früheren Hutmanufsatzbetrieb in Melbourne eine kleinere Bean-to-Bar-Fabrik durch. Dort grillt er die Kakaoerbsen und konchieert sowie temperiert er die Schokolade, um sie anschließend im eigenen kleineren Ladengeschäft und Café zu verkaufen - ob als warmer Getränkeschoko, Cookies oder eigenhändig hergestellte Pralinés.
Eine weite Reise bis zum Endprodukt
Zur Space-Kollektion ließ Luppollo seine durch KI entworfenen Ideen vom Designerteam in Hongkong umsetzen, druckte anschließend die vollständigen Muster mit seinem 3D-Drucker in der Werkstatt aus und formte daraus biologisch abbaubare Gestalten. Das Endresultat war eine KI-unterstützte Osternummer, deren Hauptbotschaft darin bestand, Licht auf die häufig übersehene Lieferkette von Kakaobohnen zu werfen.
Denn ehe die Schokolade in Luppolos Werkstatt gelangt, startet die Odyssee der Kakao-bohnen in Ländern wie Papua-Neuguinea, Ecuador oder der Elfenbeinküste. Erst nach dem Ernten, Gärungen, Trocknung und Verladen begibt sich das Zeug zum umfangreichen Fertigstellungs-prozess bei Luppolo in Melbourne los.
Australiens geheimer Osternummer: Hot Cross Buns
Nicht nur die KI-geschaffene Schoko weckt während des Ostergottesdiensts in Australien großes Interesse. Vielmehr ist es das traditionelle Hot-Cross-Bun, was wirklich begeisternd ist. Diese Gewürzbrotlaibe aus Hefeteig mit Trockenfrüchten und dem markanten Kreuzzeichen genießen bereits den Status eines Kultobjekts. Man findet diese Brötchen häufig noch vor Weihnachten im Regal der Supermärkte stehen.
Wie Coles, eines der führenden Großmarkt-Retailer im Lande, bekannt gibt, sollen bis zum Ostersonntag ungefähr 70 Millionen Hot Cross Buns landesweit abgesetzt werden. „Die Neuerfindung von Hot Cross Buns hat sich zur wahren Nationalbesessenheit entwickelt“, erklärte die Produktentwicklerin Thea Comino dem „ Guardian “.
Kreative Spielwiese
Traditionell würzen manche Brötchen sie mit Zimt, Pfeffer oder Kardamon und füllen sie mit Rosinen oder Sultanas. Inzwischen sind diese Brötchen jedoch zu einem Ort der Erfindungskraft geworden: Man bietet Hot-Cross-Bun-Mochi-Eis an, strickbare Dekorationen für das Wohnzimmer sowie eine Vielzahl von Aromen wie Cinnabon, Biscoff und sogar Vegemite-Käse. Das letztere ist wahrscheinlich nur dem australischen Paladar genehm: Der stark salzige Aufstrich aus Hefepaste ist für Nicht-Australier oft ungewohnt.
Im Gegensatz dazu mischt die Cinnabon-Version die herkömmliche Gewürzkombination der Osternudeln mit dem süßen, zimtfreunden Aroma der Zimtzuckerröllchen. Die Biscoff-Ausgabe hingegen orientiert sich an der belgischen Keks-Marke und verleiht den Brötchen einen Süß-Scharfen Beigeschmack mit Noten von Zimt und Karamel.
Schnellrezept für Hot-Cross-Buns
Zutaten:
Teig:
500 g Weizenmehl
25 g frische Hefe (bzw. 1 Tütchen Trockenhefe)
100 ml lauwarme Milch
50 g Zucker
1 Ei
50 g geschmolzene Butter
1 Prise Salz
25 g Zartbitterschokolade (gehackt)
50 g Sultaninen
1 Teelöffel Zimt, ½ Teelöffel Muskatnuss
Kreuz:
50 Gramm Mehl, 50 Milliliter Wasser
Glaze:
Aprikosenmarmelade
Zubereitung:
Teig zubereiten: Die Hefe in derMilch mit dem Zucker auflösen und anschließend alles mit den restlichen Zutaten zum formen eines homogenen Teigs vermengen.
Zubedeckend: Ruhezeit von 1 Stunde einplanen.
Arten: Den Teig in 12 Portionen teilen, zu Kugeln formen und auf das Backblech legen.
Noch einmal ziehen lassen: weitere 30 Minuten ruhen lassen.
Kreuz: Mehl mit Wasser zu einem Teig vermengen und in Form von Streifchen auf den Teigkugeln verteilen.
Backen: Ca. 15-20 Minuten bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) bis zum golden Brauneln backen.
Glasure: Die Marmelade aufkochen, die Buns damit bestreichen.
Abkühlen & genießen!